Klima und Kulturgeschichte in Stein erzählt

Originaltext der Petrified Forest Verwaltung

Dieses trockene Hochplateau war einmal ein riesiges, von vielen Flüssen durchkreuztes Überschwemmungsgebiet. Im Süden wuchsen am Rand der Zuflussgewässer hohe, stattliche, tannenähnliche Bäume. Krokodilartige Reptilien, riesige, fischfressende Amphibien und kleinere Dinosaurier lebten zwischen den mannigfaltigen Farngewächsen und anderen Pflanzen und Tieren, die uns heute nur noch als Fossilien bekannt sind. Die hohen Bäume-Farnpalmen und Nadelhölzer stürzten um und wurden von den angeschwollenen Flüssen in das Uberschwemmungsgebiet abgetrieben, wo sie dann von Schlick, Schlamm und vulkanischer Asche bedeckt wurden. Dieser Deckmantel von Ablagerungen schnitt die Sauerstoffzufuhr ab und verlangsamte dadurch den Fäulnisvorgang. Allmählich sickerte dann silikathaltiges Grundwasser in die Baumstämme hinein und ersetzte das ursprüngliche Holzgewebe mit Silikatablagerungen. Dieser Vorgang zog sich über eine sehr lange Zeithin; die Silikate erhärteten, und die Baumstämme blieben als versteinertes Holz zurück. Dies alles geschah vor ungetähr 225 Millionen Jahren, im späten Trias. Danach sank der ganze Landstrich ab, wurde überschwemmt und von Frischwasserablagerungen bedeckt. Noch später hob sich das Land dann wieder, und zwar bis weit über den Meeresspiegel. Diese Aufrichtung verursachte eine geologische Spannung, die die Riesenstämme reißen ließ. Noch später, in jüngerer geologischer Zeit trugen dann Wind und Wasser die Schichten erhärteter Sedimente, die sich mit der Zeit angesammelt hatten, wieder ab, so dass die versteinerten Baumstämme und fossilen Überreste von Tieren und Pflanzen heute an der Erdoberfläche bloßgelegt sind. Auch heute noch bauen die immerwährenden Kräfte von Wind und Wasser die Sedimente der Zeit ab. Die Erosion frisst weiter an den Riesenstämmen und dringt zu den Bäumen und anderen Fossilien vor, die noch unter der Oberfläche begraben liegen. An einigen Stellen sind noch fossilienhaltige Schichten von bis zu 90 m Stärke vorhanden. Die versteinerten Bäume und andere Versteinerungen der pflanzlichen und tierischen Vegetation, die in der Gegend einmal heimisch war, wie auch das Gestein, das diese Fossilien eingeschlossen hat, sind Zeugnis der Umweltveränderungen über Millionen von Jahren. Aber noch andere Geschichten werden hier offenbar. So ist die Geschichte menschlicher Besiedlüng überall in der Landschaft offenkundig. Über den ganzen Park verstreut gelegene Fundstätten erzählen die Geschichte der Menschen dieser Gegend seit 10,000 Jahren. Die historische Entwicklung ist uns nicht vollständig bekannt, wir wissen jedoch, dass es mehrere Siedlungsepochen gegeben hat sowie einen Kulturwechsel von Nomadenstämmen zu sesshaften Bewohnern, die sich in Dörfern, den sog. Pueblos, ansiedelten, das Land bewirtschafteten und mit benachbarten Dörfern Handel trieben. Um 1400 n. Chr. verliert sich diese Geschichte der frühen Bewohner, die von Gebäuden, Tonscherben und Felszeichnungen erzählt wird.
Mitte des 19. Jahrhunderts kamen dann Kartographen und Landvermesser der amerikanischen Armee in das Gebiet und erzählten im Osten von dieser merkwürdigen "Bunten Wüste mit ihren zu Stein gewordenen Bäumen". Danach kamen Bauern, Rancher und Neugierige in die Gegend.Eine Zeit lang wurde das Holz fur Souvenirs und eine Reihe von anderen gewerblichen Zwecken gesammelt, bis die Bewohner des Territoriums einsahen, dass der Vorrat an versteinertem Holz begrenzt war. 1906 wurden deshalb einige "Wälder" ausgesucht und als "Nationaldenkmal Versteinerter Wald" ("Petrified Forest National Monument") unter Schutz gestellt.